Unser Katzenprojekt - März 2024

Das Katzenthema kam auf, da uns in letzter Zeit oft eine Nachbarskatze besucht. Sie ist zwar scheu und traut sich nicht an uns heran, aber verbringt gerne die Zeit auf unserer Mauer und schaut zum Fenster hinein. Immer wieder konnten die Kinder die Katze entdecken. Daraus resultierte, dass sehr oft Katze gespielt wurde, ob im Rollenspielbereich oder im Gruppenraum.

 

Auch wurden in letzter Zeit oft Katzen gemalt. Viele Kinder haben eine Katze zu Hause, sodass sie die Katze als Lieblingstier haben und sie gerne und oft zu Papier brachten. 

Trotzdem war es uns wichtig ein allgemeines Stimmungsbild über verschiedene Themen herauszufinden, sodass wir in einer Geheimwahl zwischen 3 Themen abgestimmt haben. Am Ende kam heraus, dass das gewünschte Thema die Katze ist.

Begonnen haben wir das Thema der Katze mit einer Fragerunde. Hierbei bemerkten wir, dass die Kinder wirklich schon viel Ahnung von der Katze haben, aber es trotzdem noch viele und tolle Fragen gibt. Diese haben wir gesammelt und in einem Fragenheft niedergeschrieben, sodass auch keine Frage vergessen wird. Fragen der Kinder waren z.B. Fressen Katzen Mäuse? Wie hoch kann eine Katze springen? Schlüpft eine Katze aus einem Ei?

Diese Fragen haben wir mit in unsere Teambesprechung genommen, um gemeinsam das Thema ein wenig einzugrenzen und aufzuteilen, sodass das Wissen der Kinder in einem angemessenen Rahmen gefüllt werden konnte.

 

Wir beschlossen mit den Kindern ein Katzenlexikon zu füllen. Mit diesen begannen wir, in dem wir ein Heft mit Papier um klebten und mit einem Katzenkopf, Pfoten und einem Schwanz verzierten. Wer wollte, durfte das Wort Katze auf sein Heft schreiben und zu guter Letzt mit Sticker verschönern. Dieses Heft war nun die Grundlage des Wissens. Jeden Tag kamen neue Infos im Heft dazu.

Für die Wissensvermittlung luden wir uns einen echten Katzenexperten, die nächsten Wochen, in den Kindergarten ein. Handpuppe Jimmy war nun jeden Tag im Kreis dabei und erzählte und alles, was wir über die Katzen wissen mussten.

Die Wissensvermittlung fand vor allem im Morgenkreis statt. Der Beginn war den Aufbau einer Katze kennen zu lernen. Hier konnten die Kinder schon ihr großes Vorwissen zeigen. Von den Ohren bis zum Schwanz konnten sie die Katze benennen. 

Dieses Wissen half ihnen am Folgetag an verschiedenen Bildern die Katzensprache zu erkennen. Zu diesem spannenden Thema lernten wir auch ein Lied (Katzensprache von Sonja Blattmann), welches uns noch einmal zeigte, wann man eine Katze anfassen darf und wann besser nicht.

 

In der darauffolgenden Wochen lernten wir die Funktionen der Krallen kennen und wie die Katze sie ein uns ausfährt. Außerdem haben wir uns näher mit dem Katzengesicht beschäftigt, welches viele spannende Eigenschaften hat. Sei es die Ohren, die sich unterschiedlich voneinander bewegen können oder die Augen, die sogar im Dunkeln perfekt sehen können. Außerdem durften wir Gerüche, die die Katze gerne riecht, testen.

Danach befassten wir uns mit den verschiedenen Katzenrassen, Fellarten und Fellfarben. Wir lernten, wie die Katze ihr Fell mit ihrer besonderen Zunge pflegt und wie eine Katze überhaupt gestreichelt werden mag.

 

Natürlich durfte auch das Futter als Thema nicht fehlen. Hier konnten wir viele verschiedene Futtersorten ansehen und riechen. Wichtig hierbei war es zu unterscheiden, was wilde Katzen und was unsere Hauskatzen fressen. 

Die Kinder durften Freunde und Feinde der Katze sortieren und verschiedene Geräusche der Katze hören und zuordnen, ob es freundliche oder eher warnende Geräusche sind.

Interessant war auch, als wir herausgefunden haben, wie hoch und weit eine Katze springen kann. Hierbei haben wir dann den Vergleich gemacht, wie weit und hoch die Kinder springen können. Außerdem haben wir uns die Sprung- und Lauftechnik einer Katze noch einmal genauer angeschaut. Spannend war auch, dass Katzen immer auf ihren Füßen landen.

Beim Katzenthema war es den Kindern wichtig, auch die näheren Verwandten einer Katze anzuschauen. Hierbei haben es uns vor allem die großen Raubkatzen angetan.

Von den großen Katzen ging es zu den kleinen Katzen. Schließlich mussten wir ja besprechen, dass Katzen nicht aus Eiern schlüpfen und sie gleich von vornherein ein Fell besitzen.

An einem Tag haben wir Besuch bekommen, von der Märchenoma. Sie hat uns das Märchen des gestiefelten Katers vorgestellt, welches zu viel Begeisterung bei den Kindern führte.

All die Erkenntnissen aus diesen Gesprächen, Versuchen, Begutachtungen und Beobachtungen wurden in unserem Katzenlexikon niedergeschrieben und eingeklebt. Die Kinder durften aktiv daran mitarbeiten, sei es die Fellfarben malen, Katzentatzen kleben oder Raubkatzen gestalten. Viele Kinder haben in dieser Zeit eigene Katzen gemalt, welche sie gerne an unseren Pinnwänden präsentierten.  

Neben dem Morgenkreis gab es aber im Alltag auch noch andere Aktivitäten, die die Kinder wahrnehmen konnten, wenn sie dies wollten.

 

Im Kreativbereich haben wir Katzen gefaltet und geschnitten. Außerdem gab es Ausmalbilder und die Möglichkeit mit Tupftechnik und Schablonen Katzen an der Staffelei zu gestalten.

Im Rollenspielbereich war in dieser Zeit vor allem unser Katzenkostüm sehr beliebt, aber auch ohne Katzenkostüm hatten wir sehr viele Katzen in unserem Haus herumkrabbeln. Außerdem wurde sehr oft Tierarzt gespielt. Die Tierärzte hatten alle Hände voll zu tun, denn es gab nett miauende Katzen, aber auch wild fauchende. 

Im Gruppenraum haben wir Katzenfiguren zum Spielen bereitgestellt. Ihnen wurden Häuser, Schlafplätze und Futterplätze gebaut. Am Tablett Tisch durfte eine Katze mit Klammern als Schnurrbarthaaren bestückt werden. In unserer Themenhöhle konnten alle besprochenen Thementeile noch einmal von den Kindern begutachtet werden. Außerdem waren hier auch viele Bücher zum Thema zu finden.

 

 

Der Lese- und Spielebereich wurde thematisch bestückt, sodass auch hier das Thema wieder zu finden war.

 

Im Außenbereich wurden verschiedene Bewegungsaktionen angeboten, wie z.B. das Mäuseloch-Spiel und ein Katzenparcours, in dem man balancieren, klettern und krabbeln konnte wie eine Katze. Aber auch handwerkliche Fähigkeiten konnten in dieser Zeit ausprobiert werden. Mit dem Hammer und Nägel konnten Katzensilhouetten auf ein Brett gehämmert und mit Bändern verbunden werden.

In unserer Ruhezeit haben wir zu dem Buch „Alle sehen eine Katze“ von Brendan Wenzel eine ganz eigene Katze das Gemeinschaftsprojekt geklebt. Jedes Kind, das wollte, durfte daran teilnehmen. Am Ende kam ein wunderschönes Kunstwerk heraus.

Im Abschlusskreis haben wir Kreisspiele und Fingerspiele zum Thema gespielt.

 

Das Thema hat großen Anklang gefunden und die Kinder arbeiteten toll mit. Viele Kinder haben Fotos von ihren Katzen von zu Hause mitgebracht oder uns ihre Katzenkuscheltiere präsentiert. Ein Kind hat den einen Tag sogar ein Katzenwollknäul zum Spielen dabei, um uns dies zu zeigen. Sie hatten alle tolle Ideen und waren mit voller Faszination dabei.

Nebenbei wurden sämtliche besprochene Inhalte in unserer Elternecke festgehalten, sodass die Eltern jederzeit die Chance hatten nachzulesen, was wir an den letzten Tagen jeweils besprochen haben. So war die Transparenz gegeben, sodass sie gemeinsam mit ihren Kindern zu Hause über die Inhalte sprechen können.

 

Zum Abschluss unseres Themas haben wir an einem Mittag eine Katzenausstellung in unserem Hof gemacht. Alle Eltern waren herzlich eingeladen beim Abholen ein wenig auf dem Hof zu verweilen und alle unsere gestalteten Werke, Themenbücher und neu erworbenes Wissen anzusehen und nachzulesen. Jedes Kind durfte sein Katzenlexikon mit nach Hause nehmen.